Klimaschutz im Finanzbereich
Gemäss Pariser Klimaabkommen sollen Banken und Versicherungen ihren Beitrag leisten, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Swiss Re und Zurich haben reagiert und sind teilweise aus der Kohleindustrie ausgestiegen. Credit Suisse und UBS sind hingegen trotz wiederholten Ermahnungen immer noch zu passiv.
Solange die globale Erderwärmung voranschreitet, wird es mehr extreme Wetterereignisse geben wie die Stürme Harvey oder Irma, und ihre Intensität wird weiter zunehmen. Bis sich lokale Gemeinschaften von solchen Ereignissen erholt haben, braucht es Jahrzehnte, und die betroffenen Länder zahlen einen hohen Preis. Auch der klimabedingte Anstieg des Meeresspiegels, zunehmende Trockenheit und Wüstenbildung gefährden die Zukunft von Millionen von Menschen.
Versicherungen steigen aus
Die Versicherungen bekommen den Klimawandel bereits zu spüren: Extremereignisse und ihre Folgeschäden wirken sich negativ auf die Jahresergebnisse aus. Swiss Re und Zurich sind deshalb beide zum Teil aus der Kohleindustrie ausgestiegen, die als klimaschädlichste Branche überhaupt gilt. Actares erwartet, dass die beiden Versicherungen dem Beispiel von Allianz folgen und auch beim Versichern Klimakriterien berücksichtigen werden. Europas grösster Versicherungskonzern verzichtet seit Frühling 2018 auf die Einzelversicherung von Kohlekraftwerken und -minen.
Wo bleibt der Klimaschutz der Banken?
Sowohl Credit Suisse als auch UBS verfügen über Klimaschutzerklärungen, die unter anderem die Finanzierung von neuen Kohlekraftwerkprojekten einschränken sollen. Aber solche Bestrebungen greifen zu kurz: Credit Suisse und UBS gehören zu den westlichen Banken, die ihre Finanzierung für die 120 führenden Entwickler von Kohlekraftwerken nach der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens am meisten erhöht statt reduziert haben. Actares hat an den Generalversammlungen umfassende Klimaschutzstrategien ohne Hintertüren gefordert. Es ist höchste Zeit, Schritt für Schritt aus bestehenden Finanzierungen von fossilen Energien auszusteigen und Investitionsgeschäfte mit Unternehmen auszuschliessen, die ihre Treibhausgasemissionen nicht an das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens anpassen.