Erfolge
2023
- Das plötzliche Ende von Credit Suisse prägte die Saison 2023. Actares hatte das Risikomanagement der Bank seit Jahre kritisiert. An der Generalversammlung der UBS erinnerte Actares daran, dass UBS mit Credit Suisse nicht nur finanzielle, sondern auch Klimarisiken übernimmt und forderte, dass die fusionierte Bank bei der Zusammenführung der Klimapläne die jeweils klimafreundlichere Position ins Programm nehme.
- Nachdem die meisten grösseren Unternehmen Strategien für klimabezogene Risiken entwickelt haben (wenn auch oft ungenügende), steigt der Druck, auch die naturbezogenen Risiken, unter anderem den Verlust der Biodiversität, zu berücksichtigen. Actares hat Ende Jahr eine Umfrage unter den Unterhmen des Swiss Market Index (SMI) durchgeführt, um zu erfahren, wie sie mit naturbezogenen Risiken umgehen. Resultat: Im Gegensatz zum Klima stehen die Unternehmen in diesem Bereich noch ganz am Anfang.
- Die bundesrätliche Verordnung 3 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (Covid-19) erlaubte Unternehmen, bis Ende 2022, Generalversammlungen (GV) ohne Publikum abzuhalten. Auf Anfang 2023 herrschte wieder Normabetrieb: Die Unternehmen kehrten zurück zur physischen GV. Gleichzeitig trat aber auch das neue Aktienrecht in Kraft, das die Durchführung virtueller GVs erlaubt, wenn die Statuten entsprechend angepasst werden. Viele Unternehmen legten ihren Generalversammlungen 2023 einen entsprechenden Antrag vor. Actares hat diese konsequent abgelehnt, weil physische GVs vielen individuellen Aktionärinnen und Aktionären wichtig sind.
2022
- Nach einer Verschärfung der Actares-Abstimmungskriterien für die GV-Saison 2022 berücksichtigten die Abstimmungspositionen erstmals auch Klimakriterien. Bei acht Unternehmen im Swiss Market Index (SMI) hat Actares die Entlastung aufgrund ungenügender Klimastrategie verweigert.
- Am 7. Actares Forum in Genf ging es um Finanzprodukte und Greenwashing – mit Impulsreferaten von Myret Zaki (ehemalige Chefredaktorin von Bilan) und Marc Chesney (Uni Zürich). Danach diskutierten die beiden mit Maud Abdelli (Expertin für nachhaltige Finanz beim WWF), Jean Laville (Deputy CEO von Swiss Sustainable Finance) und Rosa Sangiorgio (Head of ESG bei Pictet Wealth). Die Komikerin Brigitte Rosset setzte den humoristischen Schlusspunkt.
- Das 6. Actares Forum, in Zürich, drehte sich um den Finanzplatz Schweiz und seine Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft. Es sprachen Marc Chesney (Uni Zürich), Lukas Hässig (Inside Paradeplatz), Jörg Gasser (Schweizerische Bankiervereinigung) und Dorothea Baur (Beraterin für Ethik). Dr. Walter B. Grünspan lieferte eine satirische Zusammenfassung.
- Im Verbund mit weiteren Aktionärsvertretern und institutionellen Anlegern stellte Actares an der Generalversammlung von Credit Suisse den Antrag, Klimastrategie und Klimaberichterstattung in den Statuten zu verankern. Der Antrag erhielt knapp 19% JA-Stimmen.
2021
Die zweite COVID-Pandemiewelle im ersten Quartal 2021 verunmöglicht erneut die Generalversammlungen mit Publikum. Actares kann die Voten zu den Kernanliegen medial aber gut platzieren. Actares ist inzwischen bekannt genug, um im Radio SRF (sowie RTS) in einem Atemzug mit Ethos genannt zu werden. Der kommunikative Effort hat sich gelohnt.
Mittels einer Umfrage sondiert Actares bei den SMI-Unternehmen, ob und wie sie ihre Aktionärinnen und Aktionäre trotz Pandemie bestmöglich einbeziehen. Das Resultat ist ernüchternd: Swiss Re veranstaltet im 2021 eine online Nebenveranstaltung für Fragen und Inputs. Novartis und UBS erwähnen die Voten von Actares. Alle anderen Konzerne verzichten auf jegliche Beteiligung durch Kleinaktionärinnen und Kleinaktionäre.
Die neue Arbeitsgruppe Klima wird gegründet. Das Gründerteam besteht aus fünf Personen. Das formulierte Ziel: Die Konzerne zu einer Roadmap für Netto-Null 2050 zu bewegen und einen jährlichen Fortschritts-Nachweis zu Handen einer konsultativen Abstimmung an der GV vorzuweisen.
Das Actares Forum kann im September in Nyon endlich wieder mit Publikum durchgeführt und für Daheimgebliebene per Livestream verfolgt werden. Das Forum steht ganz im Zeichen der nicht-finanziellen Berichterstattung der Konzerne, die im Rahmen des Gegenvorschlages zur Konzernverantwortungsinitiative ausgestaltet wird. Sie können die Veranstaltung nachträglich mitverfolgen: Actares Forum
Actares geht eine Kooperation mit der Alternativen Bank Schweiz ein, denn die beiden Organisationen teilen gemeinsame Werte. Interview im Moneta dazu. Die ABS unterstützt Actares seit Jahren.
2020
Actares darf im 2020 sein 20-jähriges Bestehen feiern. 20 Jahre für nachhaltiges Wirtschaften mit über 1000 Mitgliedern, Gönnern und weiteren interessierten Kreisen, können aufgrund der COVID-19-Pandemie leider nicht im grösseren Rahmen inklusive spannender Diskussionsrunde durchgeführt werden.
Trotz der schwierigen Situation 2020, aufgrund der Pandemie ist es nicht möglich, an den Generalversammlungen der Konzerne physisch teilzunehmen, vertritt Actares die Stimmen unserer Mitglieder auf schriftlichem Weg und macht mittels Öffentlichkeitsarbeit auf Verfehlungen oder ungenügende Engagements der Unternehmen aufmerksam. Dies schlägt sich in Medienberichten von SRF, Le Temps, Tribune de Genève nieder.
Homeoffice ist im 2020 auch für die Spitzen der Konzerne zum Standard geworden. Persönliche Gespräche sind dieses Jahr seltener. Dennoch treffen sich Arbeitsgruppen- und Vorstandsmitglieder mit Vertreterinnen und Vertretern von Konzernen wie UBS und LafargeHolcim, um auf den Verbesserungsbedarf im Bereich der ESG-Ziele hinzuweisen. Actares findet stets Gehör.
Auch für die Konzernverantwortungsinitiative ist Actares aktiv unterwegs. Mit Testimonials von Mitgliedern, Arbeitsgruppen und Vorstand sowie einer breiten Flyer-Aktion tritt die Organisation engagiert in Erscheinung. Neben Actares setzen sich rund 130 weitere NGOs, Kirchenorganisationen und Unternehmen für mehr Verantwortung der global tätigen Schweizer Wirtschaft ein.
2019
An drei Podiumsveranstaltungen in Basel, Bern und Zürich erhielt eine Delegation der Zivilgesellschaft von Mosambik Gelegenheit, die dramatischen Folgen des betrügerischen Kredits von Credit Suisse an ihr Land zu schildern. Realisiert wurden die Podium von verschiedenen Organisationen, darunter Actares. Zusätzlich vermittelte Actares ein persönliches Gespräch zwischen der Bank und der Delegation aus Mosambik.
Eine Analyse der Verwaltungsräte der SMI-Unternehmen zeigt: Der Frauenanteil in den Verwaltungsräten von SMI-Unternehmen steigt und steigt – aber es geht im Schneckentempo voran.
Actares war Teil des Trägerschaftskomitees für die nationale Klima-Demo im September 2019. Organisiert wurde die Klima-Demo von der Klima-Allianz Schweiz, deren Mitglied Actares ist.
Auf Einladung der Kommission für Rechtsfragen des Ständerats äusserte sich Actares zum Entwurf 1 der Aktienrechtsrevision. (Span)
2018
Actares hat die 100 grössten Schweizer Unternehmen befragt zu den Grundanliegen der eidgenössischen Volksinitiative "Für verantwortungsvolle Unternehmen - zum Schutz von Mensch und Umwelt" (Konzernverantwortungsinitiative). Ergebnis: Die Unternehmen bekennen sich alle zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt, aber scheuen sie sich vor verbindlichen Regeln.
Um das 1.5-Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz zu erreichen, müssen wir unsere Abhängigkeit von fossilen Energien drastisch reduzieren. Aber wie? Dieser Frage widmete sich das vierte Actares Forum in Genf.
2017
Eine Umfrage zu den politischen Spenden von SMI-Unternehmen in den Jahren 2015 und 2016 zeigt: Die Finanzbranche ist am aktivsten in der direkten Unterstützung von Parteien und Kampagnen. Indirekt, über ihre Beiträge an Verbände, nehmen aber fast alle Unternehmen politisch Einfluss.
Mehr Boni für die Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen? Die Umfrage von Actares fällt ernüchternd aus: Bei nur sieben SMI-Unternehmen wirkt sich nachhaltiges Geschäften auf die Höhe der Boni aus und nur in geringem Masse.
Eine Analyse der Verwaltungsräte der SMI-Unternehmen zeigt, dass nur fünf einen Frauenanteil von mindestens 30% und eine Anzahl von drei oder mehr Frauen aufweisen.
Zwei Drittel der SMI-Unternehmen veröffentlichen ausführliche Protokolle ihrer Generalversammlungen, darunter ABB, Roche und Swisscom. Das übrige Drittel pflegt noch nicht die volle Transparenz, darunter Nestlé, Swatch Group und UBS. Dies ergab eine Untersuchung von Actares.
Im Dialog von Actares mit Unternehmen war der Klimaschutz ein Schwerpunkt: Bei der Finanzbranche ging es um Kredite für klimaschädliche Projekte; bei Nestlé um Sojaprodukte in der Lieferkette, die zur Entwaldung beitragen; und bei Syngenta ums Bienensterben und die Verunreinigung des Wassers durch Pestizide.
2016
Zum dritten Actares Forum kommen fast hundert Besucherinnen und Besucher. Im Palais de l'Athénée in Genf diskutieren Vertreter von Syngenta, der Wissenschaft und der Behörden über die Auswirkungen von Pestiziden auf die Gesundheit der Bienen.
Eine Umfrage von Actares bringt zu Tage, dass kein Unternehmen im Swiss Market Index eine wirksame [Nachhaltigkeitskomponente] für die Vergütung der Geschäftsleitung vorsieht.
Die Actares-Kampagne PensionFairVote aus dem Jahr 2015 dient als Inspiration für die Kampagne "Renten ohne Risiko" der Klima-Allianz Schweiz, bei der auch Actares Mitglied ist. Mit den Stimmen der Versicherten fordert die Kampagne die Pensionskassen auf, aus fossilen Energien zu desinvestieren.
Die verstärkte Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Organisationen resultiert unter anderem in einem Beitrag zur WWF-Studie "Schweizer Pensionskassen und verantwortungsvolles Investieren" und einer Tagung mit der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Zürich zu "Fairness in der Arbeitswelt".
2015
Mit der Kampagne PensionFairVote bringt Actares das indirekte Aktionariat ins Gespräch: Durch Beteiligungen an Pensionsfonds besitzen Arbeitende in der Schweiz indirekt Aktien. Sie können ihre Pensionskassen dazu auffordern, sich mit dem Gewicht ihrer Aktien für eine nachhaltige Wirtschaft einzusetzen.
Actares untersucht die Gestaltung der Formulare zur Stimmrechtsdelegation und stellt fest, dass bei Unternehmen im Swiss Market Index meist die Positionen des Verwaltungsrats bevorteilt werden.
Actares veröffentlicht die vierte Ausgabe der Studie zu politischen Spenden durch Unternehmen und die zweite Ausgabe der Studie zu Generalversammlungsprotokollen.
Actares äussert sich unter anderem zur Umsetzung der Initiative "gegen die Abzockerei", der Revision des Aktien- und Rechnungslegungsgesetzes, der Fusion von Holcim und Lafarge und der Anwendung der Opting-Out-Klausel beim Verkauf von Sika.
2014
- Actares macht auf die Verantwortung der Finanzwirtschaft für den Klimaschutz aufmerksam – mit einer innovativen Studie zum CO2-Fussabdruck der Investitionen von Versicherungen und im Dialog mit den Grossbanken Credit Suisse und UBS, die bei der Finanzierung des Kohlebergbaus weltweite Spitzenplätze einnehmen.
- Actares vergleicht die SMI-Firmen in Bezug auf Ausführlichkeit und Zugänglichkeit von Generalversammlungsprotokollen.
- Das zweite Actares Forum zum Thema «Pharma: Tests ohne Grenzen?» in Basel zog ein breites Publikum an.
2013
- Die Volksintiative „gegen die Abzockerei“ wird mit einer Zweidrittelsmehrheit angenommen. Sie fordert unter anderem die direkte Wahl des Präsidiums des Verwaltungsrates durch die Generalversammlung; die zwingende jährliche Wahl des Verwaltungsrates; ein strenges Verbot von Antrittsprämien, Abgangsentschädigungen, und Fusionsboni; und verlangt von Pensionskassen, ihr Stimmrecht zu nutzen. Actares hat die Initiative von der Unterschriftensammlung bis zum Abstimmungskampf unterstützt.
- Actares veröffentlicht die dritte Ausgabe der Studie zum Thema politische Spenden durch Unternehmen.
- Fast 100 Personen nahmen am ersten Actares Forum im Zürcher Theather Stadelhofen teil. Fern von fruchtloser Polemik wurde sachlich über das Thema "Managerlöhne zwischen Markt und Moral" debattiert.
2012
- Actares macht problematische Aktivitäten von Unternehmen in Produktions- und Absatzländern des Südens zum Thema; es geht um klinische Studien an Menschen, arbeitsrechtliche Konflikte, die Gefährdung der Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung und um Pestizide, deren Giftigkeit auch die Bäuerinnen und Bauern gefährdet. Im Fokus steht mit Holcim, Nestlé, Novartis, Roche und Syngenta ein Viertel aller SMI-Firmen.
2011
- Nach dem Modell der Miet-, Arbeits- oder Sozialversicherungsgerichte schlägt Actares eine Gerichtsbarkeit vor, welche Streitfälle zwischen den Führungsverantwortlichen von börsenkotierten Gesellschaften und ihrem Aktionariat behandelt.
- Actares veröffentlicht die zweite Ausgabe der Studie zum Thema politische Spenden durch Unternehmen.
2010
- Actares zählt gut 1100 Mitglieder und feiert das 10-Jahr-Jubiläum mit zwei öffentlichen Veranstaltungen, in Zusammenarbeit mit L’Hebdo und der Universität Lausanne sowie dem Tages-Anzeiger und der Zürcher Hochschule Winterthur ZHAW. Die Verwaltungsratspräsidenten von Nestlé, Peter Brabeck, und von Credit Suisse, Hans-Ulrich Doerig, stellten sich den Fragen eines interessierten Publikums.
2009
- Actares und die Westschweizer Vereinigung der Personalvertreterinnen und -vertreter in den Vorsorgeeinrichtungen ARPIP starteten ein gemeinsames Pilotprojekt, welches den Arbeitnehmenden in der Schweiz konkrete Interventionsmöglichkeiten zur Wahrnehmung der Aktionärsrechte der Pensionskassen aufzeigen soll.
2008
- Actares befasst sich intensiv mit den Turbulenzen rund um die Grossbank UBS. Insgesamt finden vier UBS-Generalversammlungen statt. Die Zahl der an Actares übertragenen Stimmrechte erreicht Rekordhöhe.
- Je eine Umfrage zur Parteienfinanzierung und zur Frauenförderung wurde durchgeführt.
2007
- Actares gibt erstmals Abstimmungsempfehlungen zu sämtlichen SMI-Unternehmen.
2006
- Actares beteiligt sich an den Vernehmlassungen zur Swisscom und zum Aktienrecht.
2005
- Actares erarbeitet eigene Abstimmungsrichtlinien für die Generalversammlungen von börsenkotierten Unternehmen. Damit gibt Actares unabhängige Abstimmungsempfehlungen, während früher die Empfehlungen von Ethos übernommen wurden.
2003
- Actares analysiert und vergleicht die ersten sechs Nachhaltigkeitsberichte von Schweizer Konzernen.
2002
- Umfassende Befragung der wichtigsten börsenkotierten Unternehmen zur Chancengleichheit von Frauen und Männern.
2001
- Die regelmässige Aufforderung von Actares an die Unternehmen, Umwelt-, Sozial- und Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen, trägt zu deren schneller Verbreitung bei.
2000
- Gründung von Actares am 15. März 2000 in Freiburg als Nachfolgeorganisation von Canes (Aktionärsvereinigung von Nestlé) und dem VkA (Verein kritischer AktionärInnen der Bankgesellschaft, heute UBS). Actares prägt die Idee des indirekten Aktionariats – über Pensionkassen und andere Beteiligungen – massgeblich mit.