Schönrednerei bei Syngenta
Syngenta lobt sich gerne für sein Sechspunkte-Konzept für verantwortungsvolles Wachstum namens Good Growth Plan. Quantitative Angaben zu den Zielen fehlen dabei systematisch. Die horrende Lohnerhöhung für die Geschäftsleitung erscheint angesichts des bevorstehenden Abbaus von 1800 Stellen wie ein schlechter Witz.
Gibt es in der Agroindustie ein «gutes Wachstum»? Syngenta behauptet es mit der Veröffentlichung des Konzeptes Good Growth Plan. Darin verpflichtet sich Syngenta zu nachhaltigem Handeln. Die enthaltenen Absichten sind unterstützenswert. Actares bemängelt, dass in der Praxis auf die Festlegung von messbaren Zielen verzichtet wurde und die Erfolge nicht nachprüfbar sind.
Umsetzung nur Alibiübung?
Die bisherige Umsetzung beschränkt sich auf eine Public-Relations-Aktion. Da ist zum Beispiel die Absicht, die Biodiversität zu fördern, indem Feldränder mit einheimischen Wildblumen bepflanzt werden. Ein Tropfen auf den heissen Stein, denkt man an die jahrelangen schädlichen Auswirkungen, welche die von Syngenta nach wie vor vertriebenen Pflanzenschutzmittel auf die Biodiversität haben. Wissenschaftliche Studien weisen nach, dass die Neonicotinoide über Jahre in Böden verbleiben, dass sie die Kleinlebewesen wie auch die Bodenstruktur beeinträchtigen und das Grundwasser belasten.
Hoffnung auf Transparenz
Kürzlich informierte Syngenta über die Zusammenarbeit mit dem Open Data Institute. Dabei werden von Syngenta gesammelte Daten für die Öffentlichkeit zugänglich: ein erster Schritt, um den Dialog zwischen der Firma und deren Stakeholders dank einer transparenteren Faktengrundlage zu verbessern. Actares erwartet Einsicht in messbare Ergebnisse des Good Growth Plans.
Mehr Lohn – weniger Stellen
Der Entscheid des Verwaltungsrats, die Entschädigung der Geschäftsleitung für das Jahr 2014 um rund 60 %(!) zu erhöhen, ist angesichts des angekündigten Abbaus von 1800 Stellen skandalös. Diese Vergütungspraxis steht im Widerspruch zu der (auf Hochglanzpapier) postulierten sozialen Verantwortung von Syngenta und zeugt von Geringschätzung gegenüber den zu entlassenden Mitarbeitenden. An der Generalversammlung lehnte Actares den Vergütungsbericht deshalb klar ab.