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Actares hofft auf mehr Transparenz bei Zurich
Zurich ist in Bezug auf die Geschäftsentwicklung und bei vielen Nachhaltigkeitsthemen gut unterwegs, zum Teil sogar als Vorreiter. Bei der Transparenz in verschiedenen Aspekten wird das Unternehmen seinem eigenen Anspruch aber noch nicht vollauf gerecht – bitte um Verbesserung.
Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – gratuliert Zurich zum starken Geschäftsjahr 2021. Ebenso wird anerkannt, dass Zurich bei vielen Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit Pionierarbeit leistet und zu den Gründungsmitgliedern gehört, zum Beispiel bei der Net Zero Insurance Alliance im Jahr 2021 oder bei der Asset Owners Alliance, die von den Vereinten Nationen unterstützt wird. Hier wird Zurich ihrer Ambition, beispielhaft zu sein, gerecht.
Zurich strebt danach, eines der verantwortungs- und wirkungsvollsten Unternehmen der Welt zu sein. Das Unternehmen hat sich zur CO2-Neutralität bis 2050 verpflichtet, inklusive Roadmap und Zwischenzielen. Leider fehlt aber in der Traktandenliste der Generalversammlung eine Konsultativabstimmung zur Klimastrategie und den Klimazielen, wie Actares es von einem Vorreiter-Unternehmen erwartet. Im Nachhaltigkeitsbericht wird zwar in einer Fallstudie aufgezeigt, wie Zurich bei einer solchen Konsultativabstimmung bei einem anderen Unternehmen die Annahme der Roadmap ablehnte, da die Ziele als zu wenig ambitiös beurteilt wurden – ihren eigenen Aktionären ermöglicht Zurich aber ausgerechnet dieses «Say on Climate» nicht.
Vollständiger Verzicht auf Anlagen in fossilen Geschäftsfeldern wäre konsequent
Mehr Transparenz wäre auch in Bezug auf den Dialog mit Unternehmen, in denen Zurich investiert ist, zu deren Nachhaltigkeitszielen beziehungsweise Roadmap wünschenswert – ebenso wie zur Wahrnehmung der Stimmrechte von Zurich als Investorin im Allgemeinen. Actares fände es zudem folgerichtig und konsequent, vollständig auf Anlagen in Kohle, in das Erdöl- und Erdgasgeschäft sowie Ölschiefer und Ölsand zu verzichten.
Die vor einigen Jahren bekanntgegebenen Ziele zu nachhaltigen Anlagen (im Bereich Impact Investment) sind alle erreicht oder beinahe erreicht – wäre es nicht angebracht, jetzt neue Ziele festzulegen und die Latte nochmals etwas höher zu legen?
Leider hat sich die von Actares letztes Jahr geäusserte Hoffnung auf einen ersten Schritt hin zu vernünftigen Vergütungen der obersten exekutiven Führungsebene nicht erfüllt – da hat Actares offenbar zu viel von der erstmaligen Frauenmehrheit im Verwaltungsrat erwartet. Auch lässt die Transparenz beim Einfluss von ESG-Zielen auf die Vergütung zu wünschen übrig. Entsprechend empfiehlt Actares bei allen Vergütungsthemen an der Generalversammlung die Ablehnung der entsprechenden Anträge.
Zu guter Letzt sind nochmals zwei Gratulationen angebracht: Einerseits zum 150-jährigen Bestehen des Unternehmens, und andererseits, dass mit Peter Maurer – dem früheren Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz – eine weltweit anerkannte Persönlichkeit als Kandidat für den Verwaltungsrat gewonnen werden konnte.