Seitenblicke: Orang-Utan als digitaler Lehrmeister
von Roby Tschopp
Wer kennt ihn nicht, den gruseligen Videoclip von Greenpeace, der seit drei Jahren im Internet zirkuliert? Einem gelangweilten Büroangestellten fliesst beim Biss ins KitKat von Nestlé Blut aus dem Mund, weil er statt Schokolade einen Orang-Utan-Finger kaut. Ganz schön schädlich für den Ruf des Konzerns!
Das hat man in Vevey begriffen, und nun will der Schüler den Lehrmeister übertreffen. Laut «Tages-Anzeiger» vom 24. Oktober 2013 wurde ein so genanntes Digital Acceleration Team mit 15 Arbeitsplätzen eingerichtet. Dieses soll Social-Media-Plattformen überwachen und beeinflussen. Im Fachjargon heisst das «inspirieren»! Der teure Spass verschlingt 12 Prozent des Marketingbudgets. Aber Nestlé will noch höher hinaus. Mit Facebook und Google wurden bereits Partnerschaften vereinbart. Google taufte ihr jüngstes Betriebssystem für Mobiltelefone gar KitKat.
Bulldozer haben den Lebensraum der Orang-Utans zerstört, um Platz für Palmölplantagen zu schaffen. Ab sofort walzen sie auch noch den Wildwuchs in den Social Media nieder, um sich den Königsweg für die Gleichschaltung der Gedanken zu sichern.
Greenpeace Clip
Reuters Video zu Nestlés Digital Acceleration Team