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Novartis kann noch besser werden

Novartis hat im letzten Geschäftsjahr in einem anspruchsvollen Umfeld ökonomisch und gesellschaftlich gut gewirtschaftet. Trotzdem sieht Actares Handlungsbedarf in drei Bereichen: Sicherstellung der europäischen Medikamentenversorgung durch die Tochtergesellschaft Sandoz, Mitsprache der GV bei der Klimapolitik sowie mehr Transparenz bei den Vergütungskriterien.

Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – hat den Verwaltungsrat von Novartis gebeten, anlässlich der Generalversammlung drei Aspekte seiner gesellschaftlichen Verantwortung zu beleuchten. Die GV kann am 4. März 2022 ab 14.00 Uhr als öffentlicher Live-Webcast mitverfolgt werden.

Gesellschaftliche Bedeutung von Sandoz

Bekanntlich soll Sandoz dieses Jahr neu positioniert werden. Sandoz ist der (nach Umsatz) grösste europäische Produzent von Generika und Biosimilars und war stets profitabel. Nachahmer-Präparate machen in den meisten europäischen Ländern mehr als die Hälfte der verkauften Präparate aus. Sandoz ist zudem eine der grössten Antibiotika-Herstellerinnen der Welt und die einzige verbliebene Produzentin von Penicillin-Wirkstoffen in Europa. Damit ist Sandoz faktisch Teil des Service Public. Novartis hat den Verkauf dieses sicheren und gesellschaftlich wichtigen Geschäfts bisher nicht ausgeschlossen. Deshalb möchte Actares wissen, wie das Kriterium «Gesellschaftliche Bedeutung von Sandoz» im Entscheidungsprozess gewichtet wird.

Konsultative Abstimmung über Klima-Roadmap (Say on Climate)

Novartis hat sich zu netto Null CO2-Emissionen bis 2040 verpflichtet und lässt den Plan und die erzielten Ergebnisse durch eine externe Instanz verifizieren. Allerdings enthält der publizierte Bericht noch keine vollständige Klima-Roadmap mit Vorgaben, Aktionen und Meilensteinen. Zudem hat Novartis auch dieses Jahr auf die Traktandierung des Klima-Berichts verzichtet. Actares erwartet dies ab 2023. Dadurch können die Fortschritte analog Vergütungsbericht wie bei Nestlé und Holcim jährlich von den Aktionärinnen und Aktionären gewürdigt werden.

Transparenz über die Vergütung

Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeits-Kriterien für die Bemessung der Vergütungen hat eine grosse Hebelwirkung für die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung. Leider hat Novartis im Vergütungsbericht bisher keine Transparenz darüber geschaffen, was der Verwaltungsrat vom Management konkret erwartet. Actares erwartet dafür eine Erklärung.

Wegen der fehlenden Transparenz über die Nachhaltigkeits-/ESG-Kriterien und der unangemessenen Höhe des Arbeitsentgelts für Verwaltungsratspräsident und CEO lehnt Actares alle Vergütungs-Anträge ab. Den anderen Geschäften kann Actares zustimmen.