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Zweifache Herausforderung für die neue UBS: Finanzielle und Klima-Risiken

UBS übernimmt mit Credit Suisse nicht nur finanzielle Risiken, sondern mit deren Finanzierung fossiler Energien auch Klimarisiken. Actares, Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung, erwartet, dass UBS die Risiken in beiden Bereichen zügig abbaut.

Actares begrüsst, dass UBS seit letztem Jahr über ihre Klimastrategie abstimmen lässt. Letztes Jahr lag der Generalversammlung ein "Klima Aktionsplan" zur konsultativen Abstimmung vor, dieses Jahr der Nachhaltigkeitsbericht, der auch einen Klimabericht enthält. Wie letztes Jahr den Klimaplan wird Actares an der diesjährigen Generalversammlung auch den Nachhaltigkeitsbericht zurückweisen müssen - aus den gleichen Gründen: UBS setzt sich keine Ziele für Kapitalmarktaktivitäten im Bereich der fossilen Energien, obwohl diese einen Grossteil ihrer Finanzierung fossiler Energien ausmachen. UBS hat sich noch nicht explizit verpflichtet, aus der Finanzierung von Kohle auszusteigen. Und UBS lässt ihre Klimaziele nicht von der Science Based Targets Initiative validieren, wie das viele vergleichbare Unternehmen tun – das vermindert die Glaubwürdigkeit der Klimastrategie.

Mit der Übernahme von Credit Suisse übernimmt UBS auch Klima-Risiken. So ist Credit Suisse viel stärker als UBS in die Finanzierung von Fracking involviert. Actares erwartet, dass UBS für solche neu übernommenen Geschäfte einen konsequenten Ausstiegsplan entwickelt. In anderen Bereichen ist Credit Suisse wiederum ehrgeiziger als UBS – etwa bei der Verpflichtung zum Ausstieg aus der Kohle. Actares fordert, dass die neue Bank bei der Zusammenführung von Geschäften und Klima-Plänen den jeweils klimafreundlicheren Standard zum Massstab nimmt. Sonst besteht die Gefahr, dass die neue Bank beim Klimathema in der Finanzbranche endgültig den Anschluss verliert.

Bei der Integration von Credit Suisse im Allgemeinen muss die neue Bank der jahrelangen verantwortungslosen Risikokultur von Credit Suisse ein Ende setzen und risikobehaftete Geschäftsbereiche konsequent zurückbauen. Es ist zu hoffen, dass der neu ernannte CEO Sergio Ermotti dabei seine Erfahrung aus dem früheren Umbau der UBS einbringen kann. Bei der Reduktion von Doppelspurigkeiten wird es auch zu einem bedeutenden Stellenabbau kommen. Die Führung der neuen Bank muss diese sozialverträglich gestalten.

Angesichts der Übernahme von Credit Suisse mit Staatsgarantien sollte die Kapitalbasis von UBS nicht geschwächt werden. Deshalb wird Actares an der Generalversammlung gegen das neue Aktienrückkaufprogramm stimmen.