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Als verbleibender ‘Doyen’ am Finanzplatz sollte Swiss Re auch bei der Beschränkung der Vergütungen vorausgehen

Swiss Re bleibt Vorreiter beim Klimathema und erzielt Fortschritte bei der Frauenförderung. Es wäre ein starkes Signal, wenn sie eine solche Rolle auch bei der Vergütungspolitik einnehmen würde.

Actares - Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung - anerkennt die Bereitschaft von Swiss Re, etablierte Standards zur Zielerreichungsmessung in Bezug auf Klima zu erfüllen und ebenso ihre Führungsrolle bei der Erarbeitung neuer Richtlinien. Ebenso erfreulich ist, dass Swiss Re die letztes Jahr abgegebene Verpflichtung, innert einem Jahr auf einen Frauenanteil im Verwaltungsrat von mindestens 30% zu kommen, einlösen wird. Auch in der exekutiven Führung werden, gerade auch nach der Umstrukturierung von Anfang April, vermehrt Frauen Verantwortung übernehmen.

Stichwort Umstrukturierung: vor etwas mehr als 25 Jahren wurde eine Leben-Division auf Stufe Konzernleitung gebildet - diese vermehrte Selbständigkeit wurde später dann wieder rückgängig gemacht, nur um jetzt wieder aufzuleben. Sind solche (dauernden) Veränderungen wirklich zielführend? Der Group CEO verspricht eine stärkere Kundenorientierung - werden die Verunsicherung der Mitarbeitenden und die Beschäftigung mit Interna nicht den Fokus auf die Kunden mindestens vorderhand erschweren?

Nach den Turbulenzen der vergangenen vier Wochen ist Swiss Re der einzig übriggebliebene ‘Doyen’ am Finanzplatz - diese Rolle bringt eine besondere Verpflichtung mit sich. Die höchste Vergütung liegt im mittleren einstelligen Millionenbereich - notabene in einem Jahr mit einer Zielerreichung bei den Finanzzielen von mageren 34% - damit ist Swiss Re nicht bei den allergrössten Sündern, liegt aber dennoch deutlich über dem verträglichen Bereich. Actares würde es sehr begrüssen, wenn Swiss Re hier mit gutem Beispiel vorangehen und zu den vernünftigen Vergütungen der Vergangenheit zurückkehren würde - auch damals konnten fähige Führungskräfte für dieses führende Unternehmen gewonnen werden. Wäre es nicht schön, könnte Actares einmal den Anträgen zu den Vergütungen an der Generalversammlung zustimmen? - auch dieses Jahr ist das aber leider nicht der Fall.

Noch ein Wort zum bald scheidenden Verwaltungsratspräsidenten: Actares wünscht Herrn Ermotti eine sichere Hand bei der Integration der Credit Suisse in die neue, sehr grosse UBS und hofft insbesondere, dass die vergangenen drei Jahre bei Swiss Re in ihm das Klimaschutz-Gen geweckt haben - in seiner Vergangenheit bei UBS hatte dies noch gefehlt und Actares musste stets mutigere Schritte zum Klimaschutz fordern.