Wo bleibt die soziale Verantwortung bei Holcim?
Bei Holcim sorgten die geplante Fusion mit Lafarge sowie die damit verbundenen sozialen und ökologischen Konsequenzen für rote Köpfe. Auch der Konflikt in Indien mit den Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern bleibt ungelöst und ist ein schlechtes Zeugnis für den Betonriesen.
Die veröffentlichten Informationen zur Fusion von Holcim und Lafarge werfen Fragen auf und bieten keine Garantien hinsichtlich der künftigen Verantwortung des fusionierten Unternehmens bezüglich Gesellschaft und Umwelt. An der ausserordentlichen Generalversammlung (GV) nannte Actares die Risiken beim Namen und lehnte die Fusion ab.
Ungewissheit für Mitarbeitende
Über die Zukunft der Arbeitsplätze in der Schweiz und weltweit wurden keine verbindlichen Angaben gemacht. Klar ist nur, dass 15 000 Angestellte beider Fusionsbeteiligten ausgelagert werden in andere Unternehmen. Es ist mit Entlassungen und/oder Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zu rechnen. Auch die Auswirkungen der Fusion auf die Umwelt bleiben im Dunkeln. Dabei ist die Holcim-Lafarge-Gruppe die fünftgrösste Produzentin von Treibhausgas weltweit und eine bedeutende Verbraucherin von Wasser und Sand.
Langzeitkonflikt in Indien
Zum wiederholten Mal thematisierte Actares in einem Gespräch und an der GV die missliche Situation bei Holcim Indien. Seit vielen Jahren stellen günstige LeiharbeiterInnen eine Mehrheit des Personals. Indische Gerichte erklärten dies mehrfach für illegal. Seither ist so gut wie nichts passiert. Wer sich friedlich gegen die unwürdigen Arbeitsbedingungen wehrt, wird schikaniert oder verliert seine Arbeit. Actares verlangt von Holcim eine Lösungsstrategie mit Zielvorgaben, denn wo Geschäfte gemacht werden, muss auch Verantwortung wahrgenommen werden.