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Die «gemeinsame Wertschöpfung» von Nestlé unter der Lupe
ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften wird an der Generalversammlung von Nestlé vom 15. April Fragen stellen zum Code of Business Conduct von Nestlé und zum Programm der "gemeinsamen Wertschöpfung". Ausserdem wird die Kandidatur von Frau Tita de Lange für den Verwaltungsrat von ACTARES erfreut zur Kenntnis genommen. Nestlé wird das erste Unternehmen des SMI sein, das über drei Frauen im Verwaltungsrat verfügt und hat damit die Messlatte in diesem Bereich höher gelegt.
Der von Nestlé Ende 2007 veröffentlichte Code of Business Conduct wurde damals als eine der Massnahmen dargestellt, die künftig Skandale wie die Sammlung von Daten über Attac-Mitglieder verhindern sollten. ACTARES hat bei genauerer Lektüre mehrdeutige und unklare Passagen gefunden und möchte vom Verwaltungsrat wissen, ob eine Überarbeitung des Dokumentes geplant ist und mit welchem Zeithorizont.
Dieser Code ist auch eine der Grundlagen des Programms der gemeinsamen Wertschöpfung, das 2007 von Nestlé geschaffen wurde. An sich eine lobenswerte und innovative Idee, die aber noch viele Fragen offen lässt. ACTARES wird an der Generalversammlung einige dieser Fragen stellen. Die gemeinsame Wertschöpfung will über Nachhaltigkeit und Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften hinausgehen. Nestlé ist weit enfernt davon, diese primären Anforderungen zu erfüllen. Die zahlreichen Kontroversen, in die das Unternehmen verwickelt ist, zeugen davon.
Die richtig verstandene Integration der Nachhaltigkeit in die Verhaltensregeln eines Unternehmens macht weitere Initiativen, die vorgeben ehrgeiziger zu sein, völlig überflüssig. Wenn Nestlé seine finanzielle Gesundheit, seine Auswirkungen auf die Umwelt und seine gesellschaftliche Rolle im Griff hat, dann sind zwingend die Interessen aller Anspruchsgruppen abgedeckt. Dann gehorchen alle Aktivitäten und Produkte einer "win-win"-Logik, dann wird auch auf den sorgsamen Umgang mit den Trinkwasserreserven geachtet.
Nach der Generalversammlung wird Nestlé mit Frau Tita de Lange eine dritte Frau im Verwaltungsrat haben und in dieser Hinsicht ein Vorbild sein für alle Unternehmen des Swiss Market Index SMI. ACTARES legt Wert darauf, diese Errungenschaft gebührend zu würdigen.