Klimaschutz bei Zurich

Gemäss dem Vorsorgeprinzip sollten gerade Versicherungsgesellschaften eine Führungsrolle beim Klimaschutz übernehmen. Gestützt auf vergleichende Untersuchungen hat ACTARES an der Generalversammlung von Zurich Financial Services auf den grossen Handlungsbedarf hingewiesen.

Von ACTARES in Auftrag gegebene Untersuchungen über Klimaschutzmassnahmen von Unternehmen zeigen, dass es Standards gibt, die als Leitplanken dienen können und Vergleichsmöglichkeiten erlauben. Die Untersuchungen haben auch ergeben, dass das Problembewusstsein und Engagement der Unternehmen ganz unterschiedlich ist.

„Klimasensible“ Versicherungen

Die Zurich schnitt bei diesem Vergleich schlecht ab. In einem Brief an den Verwaltungsrat und im Redebeitrag an der GV vom 3. April 2007 wies ACTARES darauf hin, dass Versicherungsgesellschaften gewissermassen Opfer und Täter zugleich sind: Sie bekommen die finanziellen Folgen grosser Schadenfälle direkt zu spüren, könnten aber als Verwalter grosser Vermögenswerte und als Investoren klimaschädigende Tätigkeiten bremsen und klimafreundliche Innovationen fördern.

Enttäuschende Antwort

An den Generalversammlungen sind die Unternehmen bestrebt, sich im besten Licht zu zeigen. Gern hätten wir von der Leitung der Zurich gehört, dass sie bereit sei, beim Klimaschutz eine Führungsrolle zu übernehmen. Das würde bedeuten, dass sie betriebsinterne Reduktionsziele und -massnahmen beschliesst, bei der Anlage der Vermögenswerte auf Klimaschutz achtet und sich auch bei internationalen Initiativen zur Erfassung und Verminderung der Treibhausgase engagiert. Wie so häufig an den Generalversammlungen wurden die Fragen von ACTARES aber nur teilweise und zudem ausweichend oder ungenau beantwortet. Die einzige konkrete Antwort bezog sich auf die Prämienreduktion für schadstoffarme Fahrzeuge. Die Tochtergesellschaft „Farmers“ in den USA kenne sie schon und sie würde auch in Deutschland eingeführt.


Klimaschutz auf dem Prüfstand
Die von ACTARES angeregten studentischen Arbeiten konzentrierten sich auf Unternehmen der Finanzbranche. Die Analyse von Geschäfts- und Umweltberichten gab Auskunft über deren klimapolitisches Engagement. Als Zwischenschritt wurden internationale Standards untersucht, welche Massstäbe setzen und Vergleiche erlauben. Positiv fielen proaktive Unternehmen auf, welche sich an der Klimadiskussion beteiligen und konkrete Reduktionsziele und -massnahmen formuliert haben. Dazu gehören (Rück)-Versicherungsgesellschaften, was nicht erstaunt, sind sie doch direkt mit den Auswirkungen von extremen Naturereignissen konfrontiert. Die beiden Schweizer Grossbanken haben bezüglich Problembewusstsein und Energiesparen „im eigenen Haus“ aufgeholt. Berücksichtigt man ihr enormes Investitionspotential, bestehen aber noch grosse Handlungsmöglichkeiten. Weil die Zurich deutlich abfiel, brachte ACTARES ihre Passivität an der Generalversammlung 2007 zur Sprache. Interventionen bei weiteren Unternehmen sind angebracht. Mit den Untersuchungen ist dafür gesorgt, dass das mit dem erforderlichen Sachverstand geschehen kann.