Trends in der Freiwilligenarbeit

Bei vielen Non-Profit-Organisationen gehört freiwillige Arbeit zum Fundament. Ohne sie käme einiges zum Stillstand – auch bei Actares. Umso wichtiger ist es, auf veränderte Bedürfnisse von Freiwilligen zu reagieren.

Gemäss einer Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) von 2016 leistet ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung institutionelle Freiwilligenarbeit; wenn man auch informelles Engagement berücksichtigt, sogar jede dritte Person. In Geld ausgedrückt: Pro Jahr verrichten alle Freiwilligen der Schweiz Arbeit im Wert von über 40 Milliarden Franken. Sie tragen damit massgeblich zum Funktionieren unserer Gesellschaft bei.

Motiviert engagiert
Welche Bedingungen stellen Menschen an ein freiwilliges Engagement in ihrer Freizeit? Gemäss Umfragen des BFS und von benevol.ch muss eine Tätigkeit in erster Linie Spass machen, sinnstiftend und attraktiv sein. Weiter müssen die Vision und Kultur einer Organisation mit den eigenen Werten übereinstimmen. Gerade bei der jüngeren Generation ist der berufliche Mehrwert mitentscheidend: Einstieg in ein neues Fachgebiet, Mitwirkungsmöglichkeiten, die Chance, Einfluss zu gewinnen oder sein Netzwerk zu erweitern.

Risiken und Chancen
Trotz dem hohen Stellenwert von Freiwilligenarbeit wird die Nachfolgeregelung in Vorständen von Vereinen immer schwieriger. Durch den zunehmenden Druck am Arbeitsplatz können sich viele kein zeitintensives Ehrenamt mehr leisten oder bevorzugen Tätigkeiten ohne langfristig verpflichtenden Charakter. Eigene Vorstellungen von freiwilligem Engagement hat die Generation Y. Der Fokus der 15- bis 35-Jährigen liegt bei kurzfristigen, projektartigen Einsätzen mit weniger Bindung an eine Organisation sowie im Online-Bereich.

Actares geht mit der Zeit
Actares versucht, diesen veränderten Anforderungen Rechnung zu tragen, denn die freiwillige Mitarbeit von Mitgliedern soll auch künftig ein wichtiger Pfeiler der Organisation bleiben. Neben längerfristigem Engagement in den Arbeitsgruppen zu den Unternehmen werden regelmässig Möglichkeiten für projektartige Einsätze geprüft. Expertinnen und Experten sind eingeladen, punktuell Inputs zu ihrem Fachthema zu geben – sei dies für ein bestimmtes Unternehmen oder branchenübergreifend.

Damit auch Berufstätige ihre wertvollen Kenntnisse trotz eingeschränkten Zeitressourcen einbringen können, setzt Actares in kleineren Ausschüssen auf digitale Tools wie Skype. Ab Februar 2019 startet Actares eine Zusammenarbeit mit einer Fachhochschule für Wirtschaft, die ihre Studierenden zu freiwilligem Engagement motivieren will und dies mit einem speziellen Certificate of Engagement honoriert. Eine ausgezeichnete Gelegenheit für Actares, um auch die Generation Y ins Boot zu holen.

Studie des Gottlieb-Duttweiler-Instituts: Die neuen Freiwilligen – Die Zukunft zivilgesellschaftlicher Partizipation.