Dialog kann vieles heissen
Actares setzt auf den Dialog mit den Unternehmen. Dieser soll das gegenseitige Verständnis fördern und bisherige Verhaltensweisen verändern. Was die Unternehmen aber zuweilen unter «Dialog» verstehen, ist ein anderes Kapitel.
Im direkten Gespräch, im brieflichen Austausch und an den Generalversammlungen pflegt Actares den Dialog mit den Unternehmen. Diese drei Kategorien unterscheiden sich an sich schon stark. Aber auch zwischen den Unternehmen gibt es grosse Unterschiede.
Keine Antwort ist auch eine Antwort
An den Generalversammlungen betreffen die ausführlichsten Antworten meist Fragen, die Actares gar nicht gestellt hat. Auch im brieflichen Austausch gibt es Unternehmen, die einen Teil der Fragen einfach grosszügig überlesen. Die Nummerierung der jeweiligen Fragen ergab eine Besserung. Daneben sind viele Antworten aber auch schwammig. Man merkt ihnen an, dass die Rechtsabteilungen der Unternehmen jede verpflichtende Aussage rausstreichen.
Das direkte Gespräch kann ergiebig sein
Im direkten Gespräch erhält Actares Informationen, die schriftlich nicht gegeben würden und kann manchmal interne Dokumente einsehen. Positiv ist auch, dass sofort nachgefragt werden kann, wenn eine Antwort nicht befriedigt. Im Gegenzug sind mündliche Informationen weniger verbindlich.
Dialog oder Public Relations?
Bei verschiedenen Unternehmen hat Actares dieses Jahr auch Fragen zur Glaubwürdigkeit der Kommunikation gestellt. Es ist unglaubwürdig, wenn einfach behauptet wird, alles sei bestens, oder wenn auf Kritik ausschliesslich mit Gegenstatements reagiert wird. Es braucht den direkten Dialog, nicht nur mit Actares, sondern auch mit Organisationen, die schärfere Kritik üben.
Die üblichen Abwehrtechniken
Die drei d – deny, delay, dominate – gehören zu den verbreitetsten Strategien. Zuerst wird möglichst vieles abgestritten, dann muss ausführlich geprüft werden und schliesslich wird versucht, der Diskussion eine andere Richtung zu geben. Gern werden auch Zweifel gesät und Widersprüche heraufbeschworen, indem man aus dem kritischen Dokument einzelne Aussagen herauspickt, die von andern (oft selber bestellten Gutachten) bestritten werden. Über den eigentlichen Inhalt des Anliegens muss dann nicht mehr gesprochen werden. Aufgabe von Actares ist es, diese Strategien zu erkennen, zu entlarven und nicht Ruhe zu geben, bis doch noch eine inhaltliche Diskussion stattfindet.