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Klimarisiken, Vergütungspolitik und Chancengleichheit: Actares sieht bei Roche Handlungsbedarf
Actares, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, sieht bei Roche in drei Bereichen Handlungsbedarf: Weil das Unternehmen auf die Mitwirkung am Carbon Disclosure Project CDP verzichtet, ist eine objektive Beurteilung seiner Klimapolitik nicht möglich, die Vergütungen von Verwaltungsratspräsident und CEO sind übertrieben hoch und im Verwaltungsrat sind noch nicht beide Geschlechter angemessen vertreten.
Das Ausmass der Klimakrise ist eine existenzielle Bedrohung für die Geschäftstätigkeit von Roche und erfordert eine rasche Transformation der Energieversorgung. Actares anerkennt die in den letzten Jahren gemachten Fortschritte in den Bereichen Energieeffizienz, Einsatz von nachhaltigen Energien und Reduktion der Treibhausgasemissionen und begrüsst das kürzlich kommunizierte langfristige Emissionsziel: Demnach will Roche die Treibhausgasemissionen aus eigenen bzw. kontrollierten Quellen sowie die aus zugekaufter Energie bis 2050 "ganz auf Null" absenken.
Verweigerung der Décharge wegen ungenügender Klimapolitik
Die Klimapolitik von Roche ist für Actares aber nach wie vor ungenügend: Mit Ausnahme der Geschäftsflüge fehlt eine Bilanzierung der übrigen Emissionen, welche durch die Geschäftstätigkeit verursacht werden, zum Beispiel bei Zulieferern und Dienstleistern. Weil Roche zudem nicht mehr am Carbon Disclosure Project teilnimmt und sich nicht Klimaziele gemäss der Science Based Targets Initiative setzt, ist eine objektive Beurteilung der Ergebnisse nicht möglich. Deshalb wird Actares den Mitgliedern des Verwaltungsrats die Entlastung verweigern.
Ablehnung aller Anträge zu den Vergütungen
Actares kann den Anträgen zur Vergütung von Verwaltungsrat und Konzernleitung nicht zustimmen. Das Vergütungspaket des Verwaltungsratspräsidenten, mit einem Fixlohn von 3.5 Millionen Franken, grosszügigen Zusatzleistungen und einem zusätzlichen Bonus weicht massiv von den Actares-Richtlinien ab (maximal eine Million Franken pro Jahr ohne variablen Anteil). Die langfristige Vergütung des CEO ist nicht von seiner Performance abhängig, was angesichts des weltweit höchsten Basissalärs der Branche nicht akzeptabel ist.
Auch Roche braucht mindestens 30 Prozent Frauen im Verwaltungsrat
Seit 2019 will auch der Gesetzgeber eine Geschlechterregelung für grosse Unternehmen. Demnach müssen künftig 30 Prozent der Verwaltungsratsmitglieder Frauen sein. Dies entspricht den Richtlinien von Actares. Falls die Generalversammlung die beiden zurücktretenden männlichen Verwaltungs-ratsmitglieder gemäss Antrag durch zwei Männer ersetzen sollte, würde der Frauen-Anteil im Verwaltungsrat von Roche weiterhin nur 25 Prozent betragen. Deshalb lehnt Actares beide Kandidaturen des übervertretenen männlichen Geschlechts ab.
Über diese und andere Themen wird Actares den Dialog mit Roche fortsetzen.