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Die «magische» Zahl fünf sollte auch vor den Vergütungen nicht Halt machen

Die letztes Jahr von Actares geforderte starke Verbesserung der konkreten Umsetzung der Initiativen in der Klima- und Umweltpolitik hat Zurich erreicht – es braucht zur Erfüllung der global vereinbarten Ziele aber noch mehr. Actares erhofft sich von der künftigen Frauenmehrheit im Verwaltungsrat nochmals eine Tempoverschärfung sowie einen ersten Schritt zu mehr Vernunft bei den Vergütungen, zum Beispiel mit einer Beschränkung auf CHF 5 Millionen.

Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – nimmt erfreut die von Zurich 2020 erzielten Fortschritte in vielen Aspekten der Klima- und Umweltpolitik zur Kenntnis. Insbesondere begrüsst wird der Rückzug von Zurich aus dem Expansionsprojekt der Trans Mountain Pipeline (Actares hatte in der letztjährigen Medienmitteilung darauf gedrängt). Nach einem Taucher vor zwei Jahren konnte Zurich die erreichte Punktzahl im Dow Jones Sustainability Index 2019 um sechs, und letztes Jahr sogar um sieben Punkte steigern – dies resultierte in der erstmaligen Auszeichnung als Industry Leader und, als eine von nur sechs Firmen über alle Branchen in der Schweiz, dem Label «S&P Global Gold Class» – Gratulation!

Bei der zu beobachtenden positiven Entwicklung fällt es zugegebenermassen etwas schwerer, Kritik zu üben. Es muss dennoch sein: In den letzten Monaten mehren sich in der Wissenschaft ernstzunehmende Stimmen die klar aufzeigen, dass das bisherige Tempo im Klimaschutz nicht ausreichen wird, um die vereinbarten Minimalziele zu erreichen – es braucht leider noch mehr Effort! In diesem Sinn ruft Actares auch Unternehmen wie Zurich, die bereits erfolgreich Initiativen umgesetzt haben, auf, noch ambitiöser zu werden und als Vorbild und Vorreiter neue Initiativen zu lancieren – die Ende März publizierten neuen Klimaziele gehen in die richtige Richtung. Nach-folgende Generationen werden es danken.

Frauenmehrheit im Verwaltungsrat wäre ein Novum

Geradezu ein Quantensprung gelang Zurich letztes Jahr in Bezug auf die Mitarbeitendenzufriedenheit gemessen am eNPS (employee net promoter score) – es resultierte eine Verdoppelung dieser Kennzahl von 26 auf 52. Es darf erwartet werden, dass nach der diesjährigen Generalversammlung ein für Schweizer Verhältnisse absolutes Novum bei grösseren börsenkotierten Unternehmen eintreten wird, nämlich eine Frauenmehrheit im obersten Entscheidungsgremium. Wir erinnern uns an die kurze Periode zurück, als es im Schweizer Bundesrat eine Frauenmehrheit gab – damals gelang es, den Atomausstieg zu beschliessen.

Wie beim Thema «Klima» kommt Fortschritt häufig in kleinen Schritten, und es muss vor allem einmal ein Anfang gemacht werden. Actares gibt der Hoffnung Ausdruck, dass die Frauenmehrheit im Zurich Verwaltungsrat ein erstes Zeichen setzen könnte für angemessenere Vergütungen in der exekutiven Führung. Beim Thema Impact Investing setzte Zurich bei den Zielen auf die «magische» Zahl fünf (USD 5 Mrd. Impact Investments, Vermeidung von 5 Mio. Tonnen CO2 Ausstoss/Jahr, Verbesserung der Lebens-umstände von 5 Mio. Personen).

Warum denn nicht – als ersten Schritt zurück zu mehr Vernunft in dieser öffentlich stark umstrittenen Angelegenheit – die maximale Entschädigung auf 5 Mio. Franken beschränken? Eine maximale Entschädigung von 5 Mio. Franken würde den Actares Abstimmungskriterien zwar noch nicht genügen, wäre aber ein erster Schritt in die richtige Richtung und würde die Reputation von Zurich als «good corporate citizen» stärken. Actares ist überzeugt, dass kein negativer Einfluss auf die Rekrutierung von fähigen Führungspersönlichkeiten resultieren würde – ganz im Gegenteil.

Und zuguter Letzt: Als sonst fortschrittliches Unternehmen tut sich Zurich keinen Gefallen mit dem Verzicht auf jegliche Teilnahmemöglichkeiten der Aktionärinnen und Aktionäre an der diesjährigen Generalversammlung – bereits deutlich kleinere Unternehmen ermöglichen beispielsweise mit Live streaming die Teilnahme, teilweise sogar mit der Option, Fragen zu stellen.