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Abgespaltene Sandoz muss Grundversorgerin bleiben
Novartis legt ein durchdachtes Konzept für die riskante Amputation von Sandoz vor. Weil die Vorteile überwiegen, kann Actares den Anträgen zustimmen. Allerdings gibt es noch Fragen zu den strategischen Prioritäten.
Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass Sandoz nicht an den Meistbietenden verkauft, sondern verantwortungsvoll für die Unabhängigkeit vorbereitet und ausgestattet wird. Die Chancen überwiegen für alle Anspruchsgruppen. Obwohl eine zusätzliche Anlagemöglichkeit im Pharma-Sektor geschaffen wird, hätte es Actares vorgezogen, wenn der Generika-Champion unter dem Dach von Novartis verblieben wäre.
Gemäss Analysten wird Sandoz voraussichtlich der am höchsten bewertete Player im globalen Markt für patentfreie Arzneimittel. Verantwortlich für diese Einschätzung sind die vom Sandoz Management kommunizierten, sehr optimistischen Prognosen zu Umsatz- und Gewinnwachstum sowie zur Dividendenpolitik. So soll die Kern-Ebitda-Marge mittelfristig von guten 19 Prozent im Jahr 2023 auf 24 bis 26 Prozent steigen. Damit wird Sandoz den Launen des Finanzmarktes ausgesetzt. Dies bereitet Sorge.
Angesichts der sich verschärfenden Arzneimittelkrisen (Lieferengpässe, fehlende und überteuerte neue Medikamente) ist Sandoz als globale Grundversorgerin unverzichtbar. Diese Position darf nicht durch Profitmaximierung zulasten von stark nachgefragten Produkten und Investitionen gefährdet werden.
Deshalb möchte Actares anlässlich der Generalversammlung erfahren, ob das Generika-Geschäft unter Druck kommen und zugunsten der margenträchtigeren Biosimilars wegpriorisiert werden soll. Zudem wünscht Actares zusätzliche Informationen über die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung und die Klimaziele von Sandoz.