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Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative: Actares kritisiert den Verordnungsentwurf scharf
Im vergangenen November unterlag die von Actares unterstützte Konzern­verantwortungs­initiative dem Stände­mehr. Auf Basis des angenommenen Gegen­vorschlags hat der Bundesrat nun die Verordnung ausgearbeitet, die aus Sicht von Actares nicht akzeptabel ist.
Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – hat im Rahmen der Vernehmlassung zur Verordnung über Sorgfaltspflichten und Transparenz in den Bereichen Mineralien und Metalle aus Konfliktgebieten sowie Kinderarbeit (VSoTr) mit einer 7-seitigen Stellungnahme reagiert, und diese Bundesrätin Karin Keller-Sutter respektive dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement übergeben.
Der Verordnungsentwurf hat die Erwartung von Actares mehr als enttäuscht. Er verwässert die Berichterstattungspflicht durch eine Regelung, welche
- bei den internationalen Regelwerken einen à la Carte-Ansatz wählt, sprich den Unternehmen verschiedene Instrumente zur freien Wahl überlässt
- das Unternehmen selbst von der minimalen Pflicht befreit, öffentlich darüber zu berichten, wie es die internationalen Regelwerke umsetzt. Damit schiesst die Vorlage am Ziel vorbei, ist es doch aus Sicht verantwortungsvoller Aktionärinnen und Aktionäre von zentraler Bedeutung, Einblick in eine lückenlose Berichterstattung zu erhalten und darüber konsultativ abstimmen zu können. Die Vorlage vermischt zudem Sorgfaltspflichten und Berichterstattung und darf so nicht zur Umsetzung gelangen. Es ist zu hoffen, dass der Bundesrat keine Pflichtentbindung in dieser Form vornimmt.
Actares-Forum zum Thema
Actares führt am 14. September ab 17 Uhr in Nyon zu diesem Thema das traditionelle Actares Forum im Anschluss an die Mitgliederversammlung durch. Die Veranstaltung wird auch per Livestream übertragen.
Mit zwei Inputs von Forma Futura-Chefin Antoinette Hunziker-Ebneter und BDO-Sustainability-Expertin Zoé Bender werden die neue Rechtslage beleuchtet und glaubwürdige Beispiele der Berichterstattung präsentiert. Im Panel mit HEKS-Präsident Walter Schmid, der Rechtsprofessorin Evelyne Schmid und dem Unternehmensberater Martin Nay werden Chancen und Risiken für die Schweizer Konzerne diskutiert, und nicht zuletzt die Frage, wie sich die Schweiz im internationalen Vergleich schlägt. Bitte notieren Sie sich den Termin und sichern Sie sich per Mail Ihren Platz.