Editorial: ACTARES: Eine Erfolgsgeschichte!
Wir dürfen zufrieden sein: 10 Jahre nach der Gründung konnte ACTARES die erste siegreiche Auflehnung eines breit gestreuten Aktionariats gegen den Verwaltungsrat eines Schweizer Grossunternehmens miterleben.
Eine Stimme, die zählt
Seit Ausbruch der UBS-Affäre hat ACTARES in der Debatte die Richtung mitbestimmt und einige Male auch den Ton angegeben. Unsere Stimme hat heute Gewicht. Ist also eine neue Zeit angebrochen?
Leider halten sich schlechte Gewohnheiten der Unternehmen hartnäckig, etwa bei UBS, wo der Verwaltungsrat bis heute keine Bereitschaft zeigt, dem Willen des Aktionariats nachzukommen, oder bei Credit Suisse, wo überrissene Vergütungen mit Zähnen und Krallen verteidigt werden. Auch manch anderes Unternehmen empfindet Nachhaltigkeit als überflüssigen Luxus, statt sie als richtungsweisenden Grundsatz zu leben.
Es bleibt viel zu tun
Unermüdlich müssen wir unsere Forderungen wiederholen, verbindliche und messbare Zusagen verlangen und überprüfen, ob Fortschritte, welche sich die Unternehmen nur zu gerne auf die Fahne schreiben, wirklich erreicht sind. Getreu seinen Zielen beschränkt sich ACTARES nicht auf die Prüfung von Finanzfragen. Vielmehr sind wir bestrebt, allen Facetten der Nachhaltigkeit Geltung zu verschaffen.
Die Verantwortung, die Roche und Novartis aufgrund ihrer dominierenden Stellung in Sachen Forschung und Patente tragen, die Flucht nach vorne von Syngenta, die an gesundheitsschädigenden Produkten festhält, die Kurzsichtigkeit der Finanzgesellschaften, was die Folgen ihrer Investitionen für das Klima betrifft, der Spagat von Nestlé in Ethikfragen – all diese Themen erfordern unsere Aufmerksamkeit. Eine Premiere war 2010 das Votum eines ACTARES-Vertreters in Mannheim an der Generalversammlung von BASF, nach der Übernahme von Ciba.
Unsere Geduld und unser kontinuierliches Engagement tragen erste Früchte. Aber Erfolg ist nie von Dauer, sondern muss immer wieder aufs Neue erarbeitet werden.