Editorial: Klimakriterien und Menschenrechte
Actares setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Schweizer Grossbanken und Versicherungen das Geld verantwortungsvoller Aktionärinnen und Aktionäre nicht in klimaschädliche Branchen investieren. Neben den negativen Folgen für Mensch und Umwelt bergen Investitionen in nichterneuerbare Ressourcen ein erhöhtes finanzielles Risiko, wenn es etwa zu Regulationen, einer Senkung der staatlichen Subventionen für Kohle, Öl und Gas oder zu technologischen Veränderungen kommt. Frankreich verpflichtet bereits heute Vermögensverwaltungen, Versicherungen und Banken, darüber zu informieren, wie sie dem Klimawandel Rechnung tragen.
Klimaschutz oder fossile Energien
Versicherungen bekommen die kostspieligen Folgeschäden von klimatischen Extremereignissen bereits zu spüren und wenden sich zusehends ab von fossilen Brennstoffen – nicht nur bei ihren Anlagen, sondern auch mit Einschränkungen im Versicherungsgeschäft. Höchste Zeit, dass auch die Grossbanken ihre Strategie klimafreundlich ausrichten. Am diesjährigen Actares-Forum in Genf beleuchtete Actares deshalb das Thema «Divestment aus fossilen Energien» aus verschiedenen Perspektiven.
Erhöhte Sorgfaltspflicht
Arbeitskonflikte wegen prekärer Arbeitsbedingungen, Arbeitsunfällen durch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen oder permanenter Auslagerungen an Temporärarbeitskräfte können für die Unternehmen teuer werden und zu Reputationsschäden und Bussen führen. LafargeHolcim wird von Gewerkschaften erneut mit den schlechten Arbeitsbedingungen in Ländern wie Kolumbien oder Indien konfrontiert, obschon bereits ein indisches Tochterunternehmen von Holcim in einen jahrzehntelangen Konflikt mit der Leiharbeiterschaft verwickelt war. Dass LafargeHolcim die freiwilligen Selbstverpflichtungen zum Schutz der Arbeiterschaft nicht entsprechend ausbaute, zeigt, dass für faire Arbeitsbedingungen in der Zulieferkette eine rechtliche Regelung nötig ist. Dabei ist eine erhöhte Sorgfalt längerfristig auch gut fürs Geschäft. Initiativen in der Kakaoproduktion, einem Risikobereich für Kinderarbeit, zeigen, wie alle Beteiligten von besseren Arbeitsbedingungen, Kontrollen und Sensibilisierungsmassnahmen profitieren können.