Seitenblick: Actares macht’s vor
Mit einem verwalteten Vermögen von nahezu 6000 Millarden US-Dollar ist BlackRock der grösste unabhängige Vermögensverwalter der Welt und vertritt bei den Generalversammlungen von Credit Suisse und UBS, Nestlé und Novartis bedeutende Stimmanteile. Mit anderen Worten: Wenn BlackRock spricht, dann hören die Verwaltungsräte zu.
2017 hat BlackRock zum ersten Mal sein Gewicht für eine bessere Vertretung von Frauen in Verwaltungsräten (VR) in die Waagschale geworfen. BlackRock stimmte gegen die Wahl der Mitglieder von Nominierungsausschüssen, wann immer ein Verwaltungsrat nur aus Männern bestand. Im zweiten Quartalsbericht 2017 sprach sich BlackRock dafür aus, dass mindestens zwei Sitze pro Verwaltungsrat mit Frauen besetzt werden.
Actares sagt dazu: «Willkommen!» und «Sagen wir doch schon lange!» (genau genommen, seit über 15 Jahren). Actares lehnt konsequent die Neuwahl männlicher VR-Kandidaten ab, wenn die Geschlechterbalance nicht stimmt.
Dass nun auch grosse Investoren auf den Kurs von Actares einschwenken, ist bitter nötig: Eine Actares-Analyse der VR-Wahlvorschläge 2017 brachte zutage, dass nur fünf Unternehmen im Swiss Market Index mindestens 30 Prozent Frauen und mindestens drei Frauen zur Wahl vorschlugen. Letzteres ist wichtig, weil die Verhaltenspsychologie zeigt, dass Frauen erst dann nicht vornehmlich als Vertreterinnen ihres Geschlechts gesehen werden, wenn sie in einem Gremium mindestens zu dritt sind.
Übrigens: Im 17-köpfigen Verwaltungsrat von BlackRock sitzen vier Frauen. Ein guter Anfang – aber es geht noch besser!