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Novartis überzeugt beim Klimaschutz, aber macht zu wenig gegen drohende Gesundheitskrisen

Erderwärmung und globale Gesundheitsherausforderungen haben einen immer grösseren Einfluss auf das Geschäft von Novartis. Deshalb erwartet Actares mehr Engagement sowie ab 2022 die Überprüfung der nicht-finanziellen Berichterstattung im Rahmen einer Konsultativabstimmung der Generalversammlung.

Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – hat den Ver-waltungsrat von Novartis gebeten, anlässlich der via Live-Webcast übertragenen Gene-ralversammlung vom 2. März drei Handlungsfelder näher zu beleuchten: Die Klima- und Umweltpolitik, COVID-19 und zukünftige Pandemien sowie die Antibiotika-Resistenzen. Diese Herausforderungen erfordern «kühne und transformative Schritte, die dringend notwendig sind, um die Welt auf den Pfad der Nachhaltigkeit und der Widerstandsfähig-keit zu bringen» – wie sie die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UNO fordert.

Novartis soll deshalb in folgenden Bereichen mehr leisten:

Klima- und Umweltpolitik: Actares anerkennt die ehrgeizigen Ziele und Massnah-men von Novartis zur Steigerung der Ressourceneffizienz und Reduktion der Treib-hausgasemissionen, wünscht aber mehr Mitsprache. Deshalb soll der Bericht über nicht-finanzielle Belange gemäss Art. 964ter OR (Gegenvorschlag zur Konzernver-antwortungsinitiative) künftig der Generalversammlung im Rahmen einer Konsulta-tivabstimmung vorgelegt werden. Dadurch können die Klima- und Umweltstrategie, die konkreten Massnahmen und die tatsächlichen Fortschritte bei der Erreichung dieser Ziele analog Vergütungsbericht jährlich überprüft und gewürdigt werden.

COVID-19 und zukünftige Pandemien: Die Senkung der Investitionen für Forschung und Entwicklung um 4 % lässt vermuten, dass Novartis in dieser gewaltigen Heraus-forderung keine unternehmerischen Chancen erkennt. Actares möchte erfahren, welche Beiträge künftig zur Prävention und Bekämpfung von COVID-19 sowie von zukünftigen Pandemien geleistet werden.

Antibiotika-Resistenzen: Führende Gesundheitsexpertinnen und -experten warnen davor, dass Antibiotika-Resistenzen die nächste grosse globale Herausforderung nach COVID-19 sein könnten. Gemäss einer Prognose könnte die Zahl der jährli-chen Todesfälle durch Antibiotika-Resistenzen von heute 700‘000 pro Jahr auf über 10 Millionen im Jahr 2050 ansteigen, wenn keine vorbeugenden Massnahmen ergrif-fen werden. Actares erwartet, dass Novartis auch in diesem Handlungsfeld mehr ge-sellschaftliche Verantwortung wahrnimmt.

Angesichts dieser Herausforderungen und der unsicheren wirtschaftlichen Perspektiven darf die Eigenkapitalbasis nicht zusätzlich geschwächt werden. Deshalb lehnt Actares die Herabsetzung des Aktienkapitals und weitere Aktienrückkäufe ab. Ebenfalls Nein stimmen wird Actares zum Vergütungsbericht und zu den Vergütungspaketen für Verwal-tungsrat und Geschäftsleitung, dies insbesondere wegen der unangemessenen Höhe des Arbeitsentgelts für Verwaltungsratspräsident und CEO.